Herrensitzung 2023 der Willi-Ostermann-Gesellschaft

08.01.2023 Die traditionelle WOG Herrensitzung mit grandioser Stimmung

Mit 2 Jahren pandemiebedingter Verspätung fand am 08.01.2023 endlich wieder die Herrensitzung der Willi-Ostermann-Gesellschaft im ausverkauften Sartory-Festsaal statt. Hierbei sollte erwähnt werden, dass die Treue der Kartenkunden der Ostermänner phänomenal war, da über 98% der für 2021 verkauften Karten 2 Jahre behalten und nun endlich eingelöst wurden.

Diese treuen Mitglieder, Freunde und Gäste erwartete ein hervorragendes Programm. Nach dem gemeinsamen Einmarsch des Elferrates mit den „Appelsinefunke“ der Nippeser Bürgerwehr brachten die Tanzdarbietungen den Saal in Stimmung. Trotzdem war das Publikum direkt danach still und lauschte gespannt der hervorragenden Rede von Martin Schopps, der als erster Vertreter des „Herrengedecks“ den Saal zum lachen brachte. Seine Anekdoten aus dem Lehrerleben erheiterten die Herren und als Zugabe fasste er die 2 Jahre Pandemie gekonnt unter Verwendung kölscher Liedtitel zusammen. Und Guido Cantz legte als nächster Künstler mit einer ebenfalls sehr guten Rede nach.

Mit Kasalla kam dann eine Gruppe auf die Bühne, die aus dem Karneval musikalisch kaum noch wegzudenken ist. Aber neben Stimmung sorgte gerade diese Band für den ersten Gänsehautmoment, als sie als Zugabe acapella „Immer noch do“ anstimmten. Vielen Gästen kam das geniale Video aus dem Pandemiejahr 2020 (aufgenommen auf dem Vierungsturm des Kölner Doms mit dem Sonnenaufgang im Hintergrund) dazu in Erinnerung und so mancher Herr hatte eine Gänsehaut.

Wer konnte nach so einem Auftritt noch die Aufmerksamkeit des Publikums erregen? Es kam kein anderer als Nr. 2 des „Herrengedecks“ – der „Sitzungspräsident“ Volker Weininger. Und wieder war der Saal still, nur das Lachen über die wie gewohnt treffsicheren Pointen unterbrach diese Stille beim „Fachpublikum“.

Nach der Pause hatte der Dritte Mitstreiter des „Herrengedecks“ die schwierige Aufgabe, das Publikum wieder zum Zuhören zu motivieren. JP Weber, ein Mitglied der Gesellschaft, gelang dies in unnachahmlicher Weise. Und als er die „Flitsch“ nahm, und anfing zu singen, begann der zweite Gänsehautmoment der Sitzung. „Et is doch immer widder schön, wenn mer all zusamme sin“ berührte die Herren schon sehr nach 2 Jahren pandemiebedingter Frohsinnspause. Aber als er dann „ in unserem Veedel“ mit der Flitsch spielte und das Publikum mit Tränen in den Augen oder Gänsehaut mitsang, war dies der emotionale Höhepunkt der Sitzung. Nicht nur JP Weber kämpfte danach mit den Tränen. Karneval besteht eben gerade auch aus den leisen und emotionalen Momenten. Und genau so einen Moment erlebten 1400 Herren im Sartory.

Der Tuppes vom Land begeisterte mit einer der selten gewordenen gereimten Reden, in der er bissig das Zeitgeschehen aufs Korn nahm. Danach begeisterte Marc Metzger nach mehrjähriger Pause das Publikum und zeigte klar, dass er an Scharfzüngigkeit und Humor nichts eingebüßt hatte, sondern wieder zu Topform auflief.

Die Räuber heizten danach dem Publikum mit einer Mischung als alten und neuen Tönen ein, wobei der Sessionshit „Wigger Digger“ mit seinem ganz eigenen Stil auch in dieser Sitzung bewies, dass er die Qualität eines Gassenhauers hat.

Die Fauth Dance Company bot mit einem hervorragenden Tanz den krönenden Abschluß dieser Herrensitzung. Aber das Finale war – wie bei den „Ostermännern“ längst Tradition, dass alle anwesenden Mitglieder zum Abschluß auf die Bühne kamen, und gemeinsam die Vereinshymne, die auch sowas wie die inoffizielle Nationalhymne der Kölner seit 1936 ist, „Heimweh nach Köln“ vom unvergessenen Willi Ostermann anstimmte.

Was blieb war ein schöner Nachmittag, der die Facetten des Kölner Karnevals so gut wie lange nicht mehr erlebt abgebildet hat – Stimmung, Feiern, leise Töne, Emotionen.